5 Weihnachtliche Aktivitäten mit Kindern: Das kannst Du zu den Festtagen unternehmen

Für viele dreht es sich an Weihnachten nur noch um eins: Geschenke. Wer bekommt was? Wer bekommt wie viel? Die Wunschlisten werden dabei immer länger, genau so wie die Gesichter, wenn man die Wünsche nicht erfüllt. Für viele Kinder sind die Erwartungen an Heiligabend bzw. an die Eltern so hoch, dass man sie eigentlich nur noch enttäuschen kann. Dabei bietet die Weihnachts- bzw. die Winterzeit eine ganze Reihe an Möglichkeiten zusammen eine schöne Zeit zu erleben, Gutes zu tun und das auch ohne ein riesen Haufen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.

In diesem Artikel geben wir Euch 5 Tipps für weihnachtliche Aktivitäten, die nichts mit Schenken zu tun haben und trotzdem eine Menge Spaß machen.

Im Freien Weihnachtsstimmung aufkommen lassen

Die köstliche Mischung aus klirrender Winterkälte und wohlig-warmem Beisammensein kannst du mit deinem Kind draußen besonders schön zelebrieren. Es braucht nur ausreichend Wärmequellen, am besten ein offenes Feuer, das so eine urige Gemütlichkeit ausstrahlt. Ihr könnt euch auch einfach dick einpacken und zusätzlich mit Fellen und Decken warmhalten.

Dazu gehören natürlich warme Getränke, z.B. ein selbstgemachter Früchtepunsch, heißer Apfelsaft oder Kakao mit echter Schokolade. Am Feuer können außerdem Würstchen oder Stockbrot gegrillt werden, und mit der nötigen Ausstattung gelingen sogar Pfannkuchen oder ein leckerer Eintopf. Den Umgang mit dem Feuer lernen Kinder meist sehr rasch und können schon früh beim „Kochen“ helfen und ab dem Schulalter auch beim Entzünden des Feuers dabei sein. 

Die Weihnachtszeit lädt auch zu ausführlichen Spaziergängen in Wald und Wiese ein. Eine Laterne oder eine Taschenlampe spenden Licht, wenn es früh dunkel wird. Auch diese Spaziergänge in der schlafenden Winterwelt sind eine ideale Gelegenheit für weitschweifige Gespräche mit deinem Kind.

Sich um andere Menschen & die Natur kümmern

Zu den wohl schönsten „Nebenwirkungen“ von Weihnachten gehören wohl die Gefühle von Zugehörigkeit und Zärtlichkeit, die das Fest der Liebe bei vielen auslöst. Für dein Kind kann es sehr schön und auch lehrreich sein, wenn es erlebt, dass sich diese Gefühle nicht ausschließlich auf die Familie erstrecken müssen.

Auch fremde Personen, Menschen in Not, Tiere und Pflanzen können zur Weihnachtszeit (und natürlich darüber hinaus), beschenkt und gepflegt werden. Hier einige Ideen für die „gelebte Nächstenliebe“:

  • Spielzeug und Kleidung, die dein Kind nicht mehr benötigt, kann vor Weihnachten gespendet werden
  • Bei einem kleinen Weihnachtsbasar, bei dem dein Kind Selbstgemachtes verkauft, könnt ihr Geld für einen guten Zweck kaufen
  • Vögel und andere Wildtiere freuen sich über ein Weihnachtsfestmahl (Achtung: Vorher müsst ihr euch genau darüber informieren, was den einzelnen Tierarten gut bekommt und schmeckt)
  • Ein besonders radikaler, aber auch schöner Schritt wäre es, zum Weihnachtsfest jemanden einzuladen, der/die ansonsten alleine feiern müsste oder in den Feiertagen jemanden zu besuchen, der wahrscheinlich einsam ist.

Mit Sicherheit kommen deinem Kind und dir noch jede Menge andere Ideen, wie man sich vor Weihnachten engagieren und einen kleinen Unterschied für jemanden machen kann. Auf diese Weise schafft ihr zusammen etwas Verbindendes und dein Kind erlebt, wie wunderbar es sein kann, andere glücklich zu machen und ihnen zu helfen.

Gemeinsam musizieren & Geschichten erzählen

Die ästhetische Bildung hat bei Montessori einen hohen Stellenwert und bleibt idealerweise mit den Vorgängen und Festen im Jahreskreis verbunden. Kaum je bieten sich so üppige Gelegenheiten, gemeinsam mit Kindern kreativ zu werden wie in der Weihnachtszeit.

Singen und musizieren bieten sich natürlich an, weil in der Fülle an internationalen Weihnachtsliedern wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wenn ihr nicht so musikalisch seid, könnt ihr ja stattdessen Musik im Hintergrund laufen lassen und stattdessen etwas basteln.

Eine schöne Tradition kann neben dem Singen auch das tägliche Vorlesen oder Geschichtenerzählen sein.

Weihnachtsleckereien zaubern

Die Köstlichkeiten, die Weihnachten so zu bieten hat, sind für große und kleine Menschen meist sehr zentral. Nichts befeuert die Vorfreude so sehr wie Keksduft, der durch die Wohnung zieht. Ab etwa zwei Jahren helfen Kinder gerne und auch recht kompetent beim Teig Kneten, Ausstechen und Verzieren.

Manche Rezepte sind besonders einfach umzusetzen, etwa solche, die gar nicht gebacken werden müssen (z.B. kleine Schneehäufchen aus Kokos und weißer Schokolade). Je einfacher das Rezept, desto größer das Erfolgserlebnis deines Kindes. Wenn du gerne den Zuckerkonsum etwas einschränken möchtest, gibt es auch gesunde Leckereien wie Apfelringe, Fruchtleder oder Vollkorn-Apfelbrot.

Die richtige Zugabe von Zimt und Nelken sorgt auch hier für weihnachtliche Gefühle – Hauptsache, alle haben zusammen geholfen.

Geschenke & Weihnachtsschmuck basteln

Die nachhaltigste und zugleich charmanteste Weise, Haus oder Wohnung auf Weihnachten vorzubereiten heißt: Selbermachen! 

Und während ihr so intensiv daran arbeitet, schöne Kleinigkeiten herzustellen, bereitet ihr euch auch innerlich auf das Weihnachtsfest vor und verbringt zugleich Zeit miteinander. 

Diesen Weihnachtsschmuck kann man ganz einfach selbst herstellen:

  • Weihnachtsengel aus Papier können schon Kindergartenkinder falten. Es braucht dazu nur buntes, etwas festeres Papier und einige Holzkugeln oder Perlen, die zum Kopf des Engels werden.
  • Aus Transparentpapier, das mehrfach gefaltet und dann in Form geschnitten wird, könnt ihr Schneeflocken für die Fenster basteln. Wer es etwas üppiger mag, gibt noch Glitzer auf die fertigen Schneeflocken.
  • Ab dem Schulalter können Kinder sehr gut mit Papiermaché arbeiten. Aus Tapetenkleister, Papierresten und Draht können lustige Figuren und sogar ganze Winterwelten gebastelt werden.
  • Zur Weihnachtszeit bewährt sich auch der gute, alte Salzteig sehr. Die fertigen Figuren und Formen können im Ofen gebacken und dann bemalt werden. Und dann zieren sie vielleicht den Weihnachtsbaum oder werden weiter verschenkt. Alternativen sind Ton oder bunte Modelliermassen wie Fimo.
  • Auch Strohsterne sind ein netter, etwas altmodischer Weihnachtsschmuck, denn man ganz einfach selbst machen kann. Mit verschiedenfarbigem Garn verziert kann der altbewährte Christbaumschmuck sogar recht zeitgemäß aussehen.
  • Fortgeschrittene Bastler mit viel Sinn für Logik und Genauigkeit können sich außerdem am berühmten Fröbelstern versuchen, der auch fast 200 Jahre nach seiner Erfindung noch sehr viel hermacht.
  • Ein sehr schöner Brauch ist auch der „wachsende“ Adventskalender. Anstatt kleiner Geschenke, die täglich aus dem Kalender kommen, muss jedes Familienmitglied etwas Selbstgemachtes zum Adventskalender beitragen. Als Grundstruktur eignet sich zum Beispiel ein schön gewachsener Ast, ein Kranz aus Zweigen, eine eigens gestaltete Pinnwand oder ein Regalbrett. Zu Weihnachten ist der Kalender dann nicht leer, sondern ein einzigartiges Zeugnis eurer gesammelten Kreativität!

Sowie dein Kind Interesse daran entwickelt, seinen Lieben selbst etwas zu schenken (das passiert meist im Schulalter), könnt ihr auch hier auf Selbstgebasteltes ausweichen. Kulinarische Geschenke sind ebenso schön und oft besonders weihnachtlich.

Noch mehr Aktivitäten für den Winter ganz im Sinne von Montessori findet ihr in unserem Artikel „Winterliche Aktivitäten nach Montessori“.

Über die Autorin

Ich bin Susannah und schreibe für diesen wunderbaren Blog. Als Erziehungswissenschaftlerin und Mama suche ich stets nach Wegen, wie der Alltag mit Kind sich ruhig und authentisch gestalten lässt. Montessori kann hier viele großartige Impulse liefern, aber man darf sie auch ein wenig „gegen den Strich bürsten“ und zeitgemäß interpretieren. Ich habe die Hoffnung, dass der eine oder andere Artikel hier im Blog zu einem „Hilf mir, es selbst zu tun“ für Eltern werden kann.

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