Immer mehr Eltern genügt es nicht, ihre Kinder nur in einen Montessori-Kindergarten oder eine Montessori-Schule zu schicken. Die Ideen der Reformpädagogin sollen auch zu Hause umgesetzt werden – vor allem im Kinderzimmer. Und das muss dann sehr oft erst mal umgestaltet werden.
Für einen solchen Raum, der kindgerecht nach Montessori eingerichtet ist gibt es einige Grundregeln. Natürlich müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein, damit das Kind davon profitieren kann.
Jede kleine Veränderung in Richtung einer Umgebung, die für zunehmende Selbstständigkeit vorbereitet ist wird auch für dein Kind etwas verändern. Allerdings darf man auch nicht glauben, dass es mit einigen Montessori-Materialien getan ist.
Wenn du dein Kind wirklich im Geiste der Italienerin zu einer eigenverantwortlichen kleinen Person erziehen möchtest, ist ein wenig Konsequenz nötig, und das nicht nur in der Raumgestaltung, sondern mehr noch im direkten Umgang. Auch für letzteren wirst du hier einige Tipps finden.
Bereiche des Kinderzimmers nach Montessori
1. Der Schlafbereich
Hier ist in erster Linie wichtig, dass das Bett frei zugänglich ist. Dazu ist ein Bodenbett beziehungsweise ein einfaches Lattenrost am besten geeignet. Das Kind kann sich so seinem eigenem Schlaf- und Ruhebedürfnis entsprechend hinlegen, wann immer es möchte. Davon abgesehen kann der Schlafbereich individuell und gerne mit ein wenig Kreativität gestaltet sein.
Allerdings sollten nicht zu viele Gegenstände im und rund ums Bett herum platziert werden. Viele Stofftiere, Kissen oder Hängedeko lenken eher ab, was dem Sinn und Zweck des Ruhebereichs zuwiderläuft. Auch unruhige Muster oder Knallfarben sind hier fehl am Platz. Das Bett soll ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln, aber auch klar und schlicht gestaltet sein.
Auch wenn ihr in eurem Zuhause alle im Familienbett schlaft oder das Kind eine eigene Bettstatt im Elternschlafzimmer hat, sollte es im Kinderzimmer einen Ruhebereich geben.
Denn auch tagsüber kann ein Kind das Bedürfnis nach Rückzug und Entspannung verspüren und dem soll es auch unmittelbar nachkommen können. Außerdem steht das eigene Bett als Angebot bereit.
Tagsüber kann das Schlafen oder Ruhen dort geübt werden und sobald das Kind im eigenen Zimmer schlafen möchte, kann es von sich aus umziehen.
2. Die Sitzecke
Nach Maria Montessori brauchen schon ganz kleine Kinder in ihrem Zimmer Tisch und Stuhl. Es gibt eigens für Montessori-Einrichtungen entwickelte Stühlchen, deren Sitzfläche etwa 25 Zentimeter über dem Boden liegt. Das heißt, dass bereits ein Einjähriges sich selbstständig darauf niederlassen kann.
Nach ein bis zwei Jahren (später in größeren Abständen) können Tisch und Stuhl durch größere Exemplare ersetzt werden.
Bis ins junge Erwachsenenalter ist dies der Ort, an dem dein Kind lernt und arbeitet. Idealerweise zeigst du ihm, wie es sich Spielsachen und Lernmaterialien aus seinen Regalen holen und zum Tisch tragen kann.
Wenn es fertig ist, kann es die Gegenstände wieder verräumen.
Spielen am Boden
Ein weiterer Bereich dient dem freien Spiel oder dem Arbeiten mit bestimmtem Lernspielzeug am Boden. Dazu braucht es nicht mehr als einen weichen und nicht zu kleinen Teppich. Das ist der Teil des Zimmers, in dem auch Puppen und Stofftiere, Bauklötze, Holz- oder Plastiktiere, Spieltücher usw. Platz finden.
Ein Teppich oder eine weiche Decke am Boden sind schon für Säuglinge sehr wichtig, damit sie in aller Ruhe herausfinden können, wozu ihr kleiner Körper in der Lage ist. Aber auch ältere Kinder zieht es ja noch sehr häufig „auf den Boden“ und sie wälzen und rollen sich gerne umher.
Für kleine TurnerInnen kann hier auch eine Yogamatte bereitliegen. Alle Objekte, die zu körperlicher Aktivität einladen, gehören in diesen Teil des Raumes.
Möbel für ein Montessori Kinderzimmer
Offenes Regal für Spielsachen & Lernmaterialien
Das Regal hat im Montessori-Kinderzimmer zwei Funktionen: Einerseits kann das Kind auf den ersten Blick erfassen, was es an Angeboten zum Spielen gibt, und es kann sich diese selbst nehmen. Andererseits hat in einem Regal, anders als in einer großen Kiste oder einem Korb, jeder Gegenstand seinen Platz.
Das gibt dem Zimmer eine ruhige und klar Atmosphäre – und es hilft beim Aufräumen. Idealerweise sind die Regale im Kinderzimmer so niedrig, dass sie deinem Kind maximal auf Schulterhöhe reichen oder oberhalb davon zunächst leer bleiben. Außerdem sollten sie hinreichend tief sein – 40 Zentimeter sind ein gutes Richtmaß.
Im Regal sollten nicht zu viele verschiedene Spielsachen aufbewahrt werden. Für ein Kleinkind mit zwei Jahren sind sechs bis acht Spielangebote absolut ausreichend.
Dabei können die Spielsachen laufend in Rotation ausgetauscht werden, sodass es immer wieder neue Anregungen gibt. Spielsachen, die gerade sehr häufig verwendet werden, bleiben einfach weiterhin im Regal.
Offenes Bücherregal
Wie alle anderen Materialien im Montessori Kinderzimmer sollen auch Bücher als Angebot an das Eigeninteresse des Kindes präsentiert werden. Das funktioniert am besten mit einem „nach vorne gerichteten“ Bücherregal. Das bedeutet, dass die Bücher nicht mit dem Rücken, sondern dem Deckel zum Raum stehen.
So wecken sie viel eher das Interesse des Kindes und können auch besser voneinander unterschieden werden – besonders wenn das Kind noch nicht lesen kann. Zudem darf auch dieses Regal nicht höher sein als das Kind selbst, damit es sich selbst bedienen kann.
Die Bücher werden am besten in regelmäßigen Abständen (ein bis zwei Wochen) ausgetauscht, angepasst an Jahreszeiten, festliche Anlässe und Interessen des Kindes. Lieblingsbücher dürfen natürlich auch mehrere Monate stehen bleiben.
Bodenbett
Als Bett für Kinder jeden Alters zog Montessori eine Matratze am Boden jeder anderen Variante vor. Der Hintergrund ist auch hier die Autonomie des Kindes: einen niedrigen Bettrahmen von 15 bis 20 Zentimetern Höhe kann sogar ein krabbelnder Säugling alleine erklimmen.
Und das ist eine unbedingte Notwendigkeit, denn den Bedürfnissen seines Körpers (wie Nahrungsaufnahme und Schlaf) soll auch ein Kleinkind aus eigenem Antrieb nachkommen.
Das Bodenbett gibt es inzwischen auch in vielen dekorativen Designs, die auch tagsüber erfreuen und das Bett zu einem attraktiven Ort machen.
Strukturierter Kleiderschrank
Auch das eigenständige Anziehen kann früh geübt werden – sobald das Kind Interesse an der eigenen Kleidung zeigt, zumindest aber ab dem dritten Lebensjahr. Dabei ist zunächst wichtig, dass die Kleidung praktisch ist und dass Techniken eingeübt werden, die das Anziehen erleichtern. Außerdem muss der Kleiderschrank auf eine Weise präpariert werden, dass das Kind seine Kleidung selbst finden und aussuchen kann.
Ideal sind dafür Fächer, Kisten oder leichte Schubladen, in die jeweils eines Sorte Kleidung (Hosen, T-Shirts, Unterwäsche, Socken,…) eingeordnet wird. Die Fächer können außen mit einem Bild des jeweiligen Inhalts versehen werden, später mit Etiketten, auf denen „Shirts“, „Pullover“ etc. steht. Die Kleidungsstücke werden besser nebeneinander angeordnet als übereinander gestapelt, da das Kind sie so leichter aussuchen kann.
Eine niedrige Kleiderstange, entweder im Schrank oder freistehend, ist bei Kindern oft noch beliebter. Sie können ihre Kleidung in voller Länge begutachten und so genau auswählen, was ihnen gefällt. Die Kleidung kann wie die Bibliothek alternierend nach Jahreszeit/Wetter angeboten und weggeräumt werden.
Praktische Gegenstände für Montessori Kinderzimmer
Wandbilder
Bilder an der Wand schaffen Atmosphäre und sind für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene. Die Motive sind frei wählbar und können regelmäßig ausgetauscht werden (z. B. nach Jahreszeit). Es können Eigenkreationen des Kindes an die Wand gehängt werden, gepresste Blumen und Pflanzen oder Tiermotive.
Später können es auch Kunstdrucke oder Lernposter (etwa von Pflanzen und Tieren, alternativ eine Welt- oder Sternkarte) sein. Realitätsnahe und ruhige Motive in gedeckten Farben sind dabei vorzuziehen.
Nur eine Regel muss immer befolgt werden: Die Bilder, Poster oder Zeichnungen werden auf Augenhöhe des Kindes und nicht der Erwachsenen aufgehängt.
Ein niedriger Lichtschalter
Es ist sehr wichtig für die Autonomie des Kindes, dass es nach Bedarf das Licht selbst ein- und ausmachen kann. Den Lichtschalter etwa auf 60 Zentimeter Höhe zu verlegen ist kein handwerkliches Problem.
Ein gewisser Aufwand ist damit natürlich verbunden und in vielen Mietwohnungen ist eine solche Änderung auch nicht so einfach möglich.
Dann kann ein kleiner Stufenhocker unter dem Lichtschalter platziert werden, sofern das Kind schon sicher hinaufsteigen kann. Alternativ kann eine niedrige Stehlampe im Zimmer aufgestellt werden, deren Schalter gut erreichbar ist.
Miniatur-Besen und -Kehrschaufel
In der Montessori-Pädagogik sollte ein Kind so viele Alltagstätigkeiten wie nur möglich selbst ausführen – auch das Aufräumen und Putzen. Natürlich putzen die Eltern oder PädagogInnen zunächst mit und helfen bei Bedarf.
Das Saubermachen ist für viele Kinder eine recht vergnügliche Sache. Wichtig ist auch hier, dass die Gegenstände die richtige Größe haben.
Ein Stufenhocker oder eine Holzkiste zum Draufsteigen
Dieses Hilfsmittel ermöglicht es dem Kind, auch dorthin zu gelangen, wo es natürlicherweise nicht hinkommt, etwa zum Lichtschalter, ans Fenster oder auf den Wickeltisch.
Wenn dir das zu gefährlich ist, kannst du selbstverständlich über den Hocker verfügen und ihn mitnehmen, wenn du dein Kind alleine im Zimmer lässt.
Ein Lernturm ist eine tolle Hilfsmöglichkeit für Dein Kind
Körbe oder Tabletts
In Montessori-Einrichtungen werden Spielzeug und Arbeitsmaterialien gerne auf Tabletts oder in offenen Körben aufbewahrt. Besonders bei kleinteiligen Sets ist das sehr praktisch.
Wichtig ist, dass das Kind sie gut greifen und selbst aus dem Regal nehmen kann. Sie sollten also weder zu groß noch zu schwer und mit eher kleinen Griffen versehen sein.
Ein Spiegel
Kinder lernen mit etwa 18 Monaten, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Aber auch schon früher übt ihr Spiegelbild eine eigentümliche Faszination auf sie aus. Ein Spiegel in Körpergröße ist deshalb eine tolle Ergänzung der Kinderzimmer-Ausstattung.
Er eignet sich für vielfältige Spiele, vom Grimassenschneiden bis zum Verkleiden, und wie nebenbei lernt das Kind dabei, sich mit den Augen der anderen zu sehen.
Hier findest Du unseren Artikel „Montessori Spiegel„
Vor allem aber kann es seinen Körper aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Der Spiegel fördert auch das räumliche Verständnis und die perspektivische Wahrnehmung. Für kleine Kinder bis etwa zwei Jahre ist auch ein Bodenspiegel eine schöne Sache.
Dazu kann ein gewöhnlicher Spiegel am Boden befestigt werden. Bei Sicherheitsbedenken kannst du auch zu Spiegelfolie greifen.
No-Gos im Montessori Kinderzimmer
Gitterbett
Ein Gitterbett hindert ein Kind daran, autonom mit Schlaf- und Wachzeiten umzugehen. Und welcher autonome Mensch würde sich in einem Gitterbett nicht eingesperrt fühlen? Für einen Säugling ist ein Gitterbett, ein Beistellbett oder eine Bettumrandung am Elternbett angemessen.
Aber sowie das Kind aus der primären Symbiose mit der Mutter herausfindet und selbstständiger wird (meist rund um die Zeit des Laufenlernens oder kurz danach), soll es sich selbst hinlegen und wieder aufstehen dürfen.
Vor allem im eigenen Zimmer braucht das Kind deshalb kein Gitterbett. Ein Bodenbett ist übrigens auch in Hinblick auf die Sicherheit beim Schlafen vorzuziehen.
Große Schränke für Spielzeug und Kleidung
Auch in einem Montessori-Kinderzimmer darf ein großer Schrank mit schweren Türen stehen – aber nicht, um darin Dinge aufzubewahren, die das Kind braucht.
Spielsachen und Materialien, die gerade uninteressant sind oder die bei der Rotation aus dem Regal genommen worden sind, können z. B. im Schrank aufbewahrt werden.
Ähnliches gilt für Winterkleidung im Sommer und umgekehrt. Es darf nur nicht passieren, dass ein Kind etwas braucht und dann im eigenen Zimmer nicht daran kommt. Wenn möglich können nicht verwendete Gegenstände in einem anderen Raum untergebracht werden.
Keine Bildschirme
Maria Montessoris Meinung zu digitalen Medien kennen wir natürlich nicht, da es zur Zeit ihres Schaffens und Schreibens noch nicht einmal Fernsehen gab. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass sie heute keine strenge Bewahrpädagogin wäre, die Computer und Handy verteufeln würde.
Was wir aber wissen ist, dass sie selbst die Räume für ihre Schützlinge gerne optisch ruhig gestaltete und viel Wert auf ein konzentriertes und gesammeltes Arbeiten legte.
Bildschirme bringen das Gehirn dagegen nachweislich eher in Aufruhr und deshalb wird in vielen Montessori-Schulen lange Zeit auf die Nutzung der digitalen Medien verzichtet.
Wenn dein Kind kompetent und auch kritisch im Umgang mit Online-Quellen ist, darf es natürlich auch im Montessori-Kinderzimmer einen Computer haben. Eine solche digitale Kompetenz ist aber frühestens zu Beginn der Mittelschule vorhanden und vorher braucht dein Kind in seinem Zimmer kein eigenes Tablet und keinen Monitor.
Letzte Fragen
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Was ist ein Montessori Kinderzimmer?
Es ist ein Kinderzimmer, dass nach den Prinzipien der Montessori Pädagogik eingerichtet wurde. Dabei werden Möbel gewählt, die es dem Kind ermöglichen sich selbstständig im Zimmer zu beschäftigen und aufzuhalten. Beispiele sind das Bodenbett, offene Regale auf Kinderhöhe.
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Was sind Montessori Möbel?
Montessori Möbel sind im Grunde alle Möbel, die es dem Kind ermöglichen diese eigenständig und ohne Hilfe Dritter zu nutzen. Typische Montessori Möbel sind Hausbetten, Bodenbetten, sowie offene Regale mit wenig Spielzeug bzw. Materialien.
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Was tun bei wenig Platz in der Wohnung/im Kinderzimmer?
Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass ein Kind zumindest die ersten drei Jahre nicht unbedingt ein eigenes Zimmer braucht. Das Bodenbett kann im Elternschlafzimmer stehen, ein Regal für Spielsachen und Bücher im Wohnzimmer und ein Kindertisch und -stuhl in der Küche. Je mehr die Wohnung insgesamt den Fähigkeiten des Kindes entsprechend gestaltet wird, desto besser. Die Erziehung zur Selbsttätigkeit ist nicht auf ein eigenes Kinderzimmer angewiesen und erschöpft sich auch nicht darin.
Im Blog „The Montessori Notebook“ findet sich sehr viel Inspiration aus dem echten Leben – ganz gewöhnliche Familien, die ihre Häuser und Wohnungen nach Montessori-Prinzipien eingerichtet haben und ihre Erfahrungen und Ideen weitergeben. -
Wie soll bei einem Kleinkind der Wickelbereich gestaltet werden?
Die Wickelkommode darfst du auch im Kinderzimmer behalten, wenn es nach Montessori umgestaltet wird. In den Fächern oder Schubladen können Dinge aufbewahrt werden, die für dein Kind nicht von großem Interesse sind.
Das Wickeln am Boden wird von vielen Eltern als angenehmer empfunden, besonders wenn das Kind älter als ein paar Monate ist und von der Kommode fallen könnte.
Viel wichtiger als das richtige Möbelstück ist aber, dass dein Kind am Wickelprozess beteiligt wird und ihn mitgestalten kann. Das bedeutet z. B., dass das Kind nicht beim Spielen unterbrochen wird, sondern von sich aus zum Wickeln kommt, wenn es bereit dafür ist – gerne mit Aufforderung: „Jetzt ist Zeit zum Wickeln!“
Bei einer Wickelkommode kann das durch einen (oder zwei unterschiedlich hohe) Hocker ermöglicht werden, sodass das Kind selbst hinaufklettern kann. Sobald das möglich ist, mögen viele Kinder lieber im Stehen gewickelt werden, da sie sich dann nicht so ausgeliefert fühlen. Sowie das Interesse für die eigenen Körperprozesse und für die Toilette wächst, kann das Wickeln allmählich ins Badezimmer verlegt werden. -
Ist es gefährlich, wenn das Kind in seinem Zimmer alles erreichen kann?
Montessori-Pädagogik ist etwas völlig anderes als eine Laissez-faire-Haltung. Dass das Kind in seinem Zimmer autonom agieren kann, bedeutet nicht, dass es dort unbeaufsichtigt bleibt und tun und lassen kann, was es möchte.
Einem Kind, das dafür über genug Sprachverständnis verfügt, kann erklärt werden, dass gewisse Dinge gefährlich sind, z. B. die Steckdose, das Fenster, das Herumklettern auf Möbeln. Wenn du aber ein eher kleines Kind hast, sollst du es in seinem Kinderzimmer natürlich lose beaufsichtigen – und in der Regel möchte das Kind auch von sich aus jemanden in der Nähe oder im Zimmer wissen.
Das Spielen mit Gefahrenquellen hat übrigens nicht selten etwas mit dem Machtgefälle zwischen Eltern und Kindern und dem Ausreizen von Grenzen zu tun. Eine altersgemäße und respektvolle Erklärung der möglichen Gefahr wird daher oft viel besser akzeptiert als ein pauschales „Nein!“.
Trotzdem sind Kindersicherungen an Steckdosen und Türen/Fenstern eine sinnvolle Anschaffung. Wenn das Kind alleine im Zimmer schläft und erfahrungsgemäß auf Entdeckungstour geht, wenn die Eltern noch schlafen, darf der Ausgang mit einem niedrigen Gitter versperrt werden. Aber dann muss unter allen Umständen ein Babyphone installiert sein oder die Eltern müssen in Rufweite sein und rasch reagieren.
Das Eingesperrtsein in einem Zimmer ohne Kontakt nach außen kann sich nämlich zu einem traumatisierenden Erlebnis auswachsen.
Weiterführende Quellen
[1]: „Chez Mama Poule“ sind Tipps für eine einfache und preiswerte Umgestaltung des Kinderzimmers zu finden
(https://chezmamapoule.com/montessori-kinderzimmer-einrichten/)
[2]: Die britische Montessori-Lehrerin Simone Davies hat in ihrem Blog viele tolle Ideen für ein Montessori-Zuhause versammelt und bietet sogar einen Online-Kurs zum Thema an (https://www.themontessorinotebook.com/lots-of-montessori-inspiration/)
[3]: Ein sehr schönes Beispiel für ein Montessori-Kinderzimmer, eingerichtet von einer Entwicklungspsychologin und Montessori-Pädagogin (https://kaitlinklimmer.com/blog/montessori-nursery)
[4]: Tipps für ein Montessori-Kinderzimmer auf elf Quadratmetern, gestaltet für ein Zweijähriges
(https://thekrauts.de/montessori-kinderzimmer-einrichten-kleinkind-2-jahre/)